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06.11.2010 Ohne Worte miteinander reden

14 frisch gebackene Betreuungshelfer des DRK warten auf ihren Einsatz | Foto: DRK Minden

DRK bildet Betreuungshelfer in Lahde aus / Grundkenntnisse für den Ernstfall erlernt

Petershagen-Lahde (mt/uv). Nachwuchs für die Einsatzkräfte des Katastrophenschutzes: 14 DRK-Mitglieder legten die Grundausbildung "Betreuungsdienst" ab. Mit dem Wörterbuch ohne Worte wurde die Kommunikation bei Verständigungsproblemen trainiert. Was tun, wenn etwa bei einem Bahnunglück ausländische Bahnreisende betreut werden müssen? Dieses mögliche Szenario gehörte zur Grundausbildung. Die Lösung hatte Ausbilderin Annika Sassenberg vom DRK Minden in einem Materialrucksack - das Wörterbuch ohne Worte. "Es stehen dutzende Symbole für alle möglichen Situationen in dem Buch. Gibt es Verständigungsschwierigkeiten, kann man einfach auf die Symbole zeigen und so beschreiben, was fehlt oder wo es weh tut", so Sassenberg. Keinesfalls wortlos blieben die anderen Ausbildungsinhalte. Die DRK-Helfer wurden auf Situationen trainiert, in denen Menschen bei drohenden oder tatsächlichen Unglücken betreut werden müssen. Beispiele für derartige Einsätze waren die Evakuierung der Anwohner beim Bombenfund in Todtenhausen oder die Unterbringung von Bahnreisender während des Sturmtiefs Kyrill, als der Bahnverkehr auch in Minden zusammenbrach. So lernten die Helfer, wie eine Verpflegung oder eine Ausgabestelle für Kleidung organisiert werden kann. Es gab Übungen, wie in kurzer Zeit eine Schule oder Zelte zur Behelfsunterkunft umgebaut werden kann. Für Betreuungshelfer Alexander Brink vom DRK Minden war die Organisation einer Essensausgabe einer der Lehrgangsinhalte. Nach getaner Arbeit wurde die Verpflegung unter realistischen Einsatzbedingungen durch die Helfer selbst verwertet. Neben den Teilnehmern musste sich auch Ausbilder Jan Brand einer Prüfung unterziehen: Er bestand seine Lehrprobe zum Betreuungsdienst-Ausbilder und ist nun berechtigt, für das DRK auf Landesebene Ausbildungen durchzuführen. Die Betreuungshelfer werden in den Einsatzeinheiten eingesetzt, wenn die Kapazität der hauptamtlichen Rettungskräfte erschöpft ist. Das DRK betreibt drei der vier Einsatzeinheiten im Kreis Minden-Lübbecke.
  copyright by mt-online.de 06.11.2010
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