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05.10.2013 Wespenstiche bei den Toten Hosen

"Schönes Gefühl für andere da zu sein": Svenja Kording engagiert sich in ihrer Freizeit beim Deutschen Roten Kreuz | Foto: Mareike Bulmahn

Serie Ehrenamt: Svenja Kording engagiert sich in ihrer Freizeit beim DRK Minden
In vielen und nicht nur sozialen Bereichen würde ohne Bürgerschaftliches Engagement gar nichts (mehr) laufen. Wer sind diese Menschen, die in ihrer Freizeit Dienst am Gemeinwohl leisten? Ohne Bezahlung! Wir stellten sie vor.

Minden/Bad Oeynhausen. Open-Air Konzert, Volksfest oder Demonstrationszug. Bei vielen Veranstaltungen kann viel passieren. Von einem relativ harmlosen Bienenstich bis hin zu einer bewusstlosen Person kann so ziemlich alles auftreten, was Erster Hilfe bedarf. Immer zur Stelle stehen Sanitäter wie Svenja Kording. Seit neun Jahren engagiert sie sich beim Deutschen Roten Kreuz. Ehrenamtlich! „Eine Bekannte hat mich damals zu einem Dienstabend mitgenommen. So fing eigentlich alles an“, erinnert sich die heute 25-jährige. Es folgte eine Grundausbildung in den Bereichen Technik, Betreuung und Sanitätsdienst sowie verschiedene Lehrgänge. Auch ein Erste-Hilfe-Kurs stand auf dem Programm. „Als Sanitäter sind jedes Jahr mindestens 30 Stunden Lehrgänge vorgeschrieben. Das kann manchmal ziemlich zeitintensiv sein“, erzählt Svenja Kording, die hauptberuflich als radiologische Assistentin tätig ist. „In meinem Job habe ich auch Nachtschichten und Wochenenddienste, aber mit ein wenig Organisation lässt sich das prima mit meinem Ehrenamt verbinden“, so die Bad Oeynhausenerin. Für sie ist es eine Herzensangelegenheit, sich zu engagieren und zu helfen. Entbehrungen sieht sie durch den DRK-Dienst nicht: „Ich kann nicht sagen, dass ich meine Freizeit opfere. Schließlich mache ich meine Arbeit gerne. Es ist ein schönes Gefühl, für andere da zu sein.“ In einem Internetportal können sich die Sanitäter des DRK-Ortsverbandes Minden für die verschiedenen Einsätze melden. Von der Mindener Messe und dem Blauen Band der Weser bis zum Oktoberfest, die Helfer mit dem roten Kreuz stehen stets zur Stelle. „Natürlich gibt es immer wieder Events, für die man sich als Sanitäter gerne Zeit frei schaufelt“, erinnert sich Svenja Kording an das Toten Hosen Konzert mit knapp 40000 Besuchern im August in Minden. „Ein echtes Highlight“, wie sie sagt. Trotz langjähriger Routine sei die Aufregung vor dieser Veranstaltung groß gewesen, denn „nach dem Vorfall in Dusiburg sind die Anforderungen an den Sanitätsdienst stetig gestiegen.“ Rund 150 ehrenamtliche Helfer waren am Tag des Konzerts am Weserufer im Einsatz. „Erfreulicherweise kam es zu keinen größeren Vorkommnissen. Das meiste waren Wespenstiche“, sagt Svenja Kording und ergänzt: „Aber bei meinen Einsätzen war es bislang immer recht ruhig. Zum Glück eigentlich.“ Ein weiterer Schwerpunkt des Deutschen Roten Kreuzes liegt in der Betreuung von Menschen in Katastrophengebieten, ganz gleich ob Jahrhundert-Hochwasser oder Großbrände. „Wir versorgen Menschen in Not und stehen ihnen bei. Auch ein offenes Ohr für die Opfer kann oftmals wichtig sein“, erklärt die Ehrenamtliche und erinnert sich an einen Einsatz nach dem Kyrill-Sturm am Mindener Bahnhof. In diesem Jahr hat Svenja Kording bereits eine Ausbildung zum Rettungshelfer gemacht. Dazu gehört auch ein LKW-Führerschein und ein Praktikum im Rettungsdienst. „Jetzt freue ich mich auf meine erste Fahrt hinterm Lenkrad“, sagt sie und verspricht: „Ich werde noch lange weitermachen. Helfen macht einfach glücklich. Und dafür bedarf es keines Lohnes.“ Mareike Bulmahn 05.10.2013 Copyright © Weserspucker- Verlag GmbH & Co. KG
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